Was ist Achtsamkeit?
Nenne es Achtsamkeit, Wahrnehmung oder Intuition, das alles ist eine bestimmte Qualität unserem menschlichen Bewusstsein, die es uns erlaubt, den gegenwärtigen Moment in all seinen Dimensionen mit einer offen, neugierigen und akzeptierenden Haltung wahrzunehmen. Dazu gehören alle inneren Sinneserfahrungen; Gedanken, Gefühle und körperliche Wahrnehmungen, sowie Vorgänge in der äußeren Welt.
Achtsamkeit ist die Grundlage vieler traditioneller Meditationsformen.
Sie wird in Form von Achtsamkeitsmeditation (Samatha) eingeübt, kann aber auch ganz unabhängig davon jederzeit im Alltag kultiviert werden.
Was ist das Ziel von Achtsamkeit?
Im Hier und Jetzt sein - mit allen Sinnen, ohne zu bewerten.
Die Achtsamkeit ist eine Erfahrungs- und Übungspraxis, die nichts weiter beabsichtigt, als sich mit all unseren Sinnen ganz auf das einzulassen, was wir jetzt in diesem Moment erleben und wahrnehmen. Es ist gewissermaßen die Hingabe an den Augenblick.
Das bedeutet, dass wir nichts Besonderes erreichen oder anders haben wollen als das, was es jetzt gerade ist. Die Achtsamkeit steuert nicht auf ein bestimmtes Ergebnis oder Ziel hin, sondern nimmt einfach nur wahr, was ist, was man gerade erlebt und tut: den warmen oder kalten Wind auf der Haut spüren, das Rauschen der Bäume hören, die Erfrischung durch ein Glas Wasser wahrnehmen, die Berührung durch den Partner spüren, das Lachen der Kinder wahrnehmen - ganz unvoreingenommen, neugierig und offen, mit einer freundlichen und akzeptierenden inneren Haltung.
Im Autopiloten unterwegs sein: Unser Alltags-Modus
Wir alle können achtsam sein. Und besonders schwer hört es sich auch nicht an.
Aber unser Alltag sieht oft ganz anders aus. Wer kennt das nicht?
- schon kurz nach dem Aufstehen (manchmal auch schon vorher) denken wir daran, was alles zu erledigen ist
- bei dem ausführen ganz gewöhnlicher Tätigkeiten sind wir im Kopf ganz woanders
- sich Sorgen um die Zukunft machen
- ständiges Grübeln, sich ständig Gedanken machen, an sich selbst zweifeln
- plötzliche Gefühlsausbrüche aus dem Nichts
- von A nach B fahren und nicht mehr wissen, wie man dorthin gekommen ist
- über ein Erlebnis in der Vergangenheit nachdenken
- nicht mehr wissen, was mein Gesprächspartner in den letzten Minuten gesagt hat
Die häufige Realität
Wir sind in unseren Gewohnheiten gefangen
Wir folgen im Alltag oft unseren eigenen Mustern von Gedanken, Abläufen und Verhaltensweisen, die mehr oder weniger automatisch ablaufen. Das Gute daran ist, wir sparen Energie, wir können bestimmte Dinge einfach "automatisch" machen, ohne groß darüber nachzudenken. Das Schlechte daran ist, wir füllen diesen "Freiraum" oft mit Gedanken an andere Dinge und verlieren dadurch den Kontakt zu uns selbst und unsere Präsenz.
Wir sind dann in Gewohnheiten gefangen - wie im Autopiloten unterwegs - und funktionieren eher, als dass wir bewusst wahrnehmen und leben.
Wie wirkt Achtsamkeit?
Achtsamkeit Hilft Dir:
- besser mit Angst, Wut, Scham etc. umzugehen
- die Ursache von Stress zu erkennen und aufzulösen
- mehr Gelassenheit und Lebensfreude zu finden
- Stress abzubauen und vorzubeugen
- sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen, z.B. wovor wir wirklich Angst haben
- Gedanken und Glaubensmuster zu erkennen und bei Bedarf zu ändern
- Dich öfter zu entspannen
- herauszukommen aus dem Autopiloten und Funktionieren-Modus
- eigene Reaktionen, Grenzen und Warnsignale des Körpers besser zu spüren, z.B. wenn der Atem flacher wird, der Magen sich verspannt, ein Kloß im Hals ist
- wieder mehr in Kontakt mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen zu kommen
- mehr Selbstliebe zu entwickeln
- eine neue freiere Beziehung zu eigenen Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen zu entwickeln, indem wir uns nicht mehr von ihnen mitreißen und wegtreiben lassen
- eine selbstbestimmteres und authentischeres Leben zu führen
- die Lebensqualität zu steigern
- den Augenblick mehr zu genießen
Wenn Du zu üben beginnst, bist Du meist erschrocken über all das, was sich dann zeigen kann.
Du erkennst die Fülle von Gedanken in Deinem Kopf, statt der erhofften Ruhe. Plötzlich tauchen Gefühle auf, wie z.B. Traurigkeit, Einsamkeit, die vorher nie da waren, oder unangenehme Gedanken werden Dir bewusst. All dies ist ganz normal und kein Zeichen dafür, dass Du irgendetwas falsch machst. Es gehört zur Achtsamkeitspraxis dazu und ist sogar sehr wichtig.
Denn erst, wenn Du zur Ruhe kommst, kannst Du wahrnehmen, was Du oft verdrängst. Der positive Effekt von Achtsamkeit zeigt sich erst allmählich, mit zunehmender Übung.
Erst, wenn Du lernst, auch Deine negativen Gedanken und Gefühle anzunehmen, desto mehr Gelassenheit entwickelst Du und kannst sinnvolle Wege finden, das Problem zu lösen.
Wie kannst Du Achtsamkeit trainieren?
Unser Gehirn, ist formbar wie ein Muskel. Das nennt sich Neuroplastizität.
Wenn wir es nicht trainieren, verkümmert es.
Unser menschliches Bewusstsein gibt uns die Fähigkeit, mit allen Sinnen ganz bewusst wahrzunehmen. Das Gute an der Achtsamkeit ist: Jeder Mensch kann an diese innere Ressource anknüpfen und sie weiterentwickeln.
So, das Du Dein wahres Potenzial erkennst und lebst.
Je öfter wir im jetzigen Moment sind, unseren Körper, Gefühle und Gedanken in Echtzeit wahrnehmen, desto konsequenter und nachhaltiger können wir alte Konditionierungen und Gedankenmuster erkennen und auflösen.
Die Folge ist ein glückliches, erfolgreiches und erfülltes Leben, das sich sicher und verbunden anfühlt!
Du wirst Dich leichter fühlen und dadurch leichter leben!